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Moto-Guzzi 850GT - mein erstes Gespann |
Im Jahr 1978 entstand das erste Lefèvre-Gespann, eine Moto Guzzi GT850 mit einer eigenen Schwinggabel, 15“ HMO-Gussrädern und einem modifizierten Steib-Beiwagenrahmen. Der Bootskörper bestand aus Glasfasermaterial. Als Bremsanlage kam eine selbst konzipierte Kombi-Scheibenbremsanlage mit - für die damalige Zeit - hervorragenden Bremseigenschaften zum Einsatz.
Durch die überaus positiven Erfahrungen motiviert, wählte ich als nächstes Gespannmotorrad eine Honda CX500 aus, die von Gespannfachleuten als völlig ungeeignet eingestuft wurde, da sie über keine Rahmenunterzüge verfügte. Es war das erste Straßengespann mit einem Brückenrohrrahmen. Als Beiwagen verwendete ich einen Squire ST2 mit einer von mir überarbeiteten Radführung und einer Scheibenbremsanlage. Das Gespann erhielt eine selbst entwickelte Schwinggabel, die völlig problemlos auch ohne Lenkungsdämpfer gefahren werden konnte sowie eine Kombi-Scheibenbremsanlage. Im Sommer 1980 wurde das Gespann als erstes CX500-Gespann in Deutschland zugelassen.
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Honda CX500 erstes Gespann mit Brückenrohrrahmen |
Aufgrund des überraschend regen Interesses an diesem Gespann wurde bald mehr aus meinem Hobby. Mein Bruder und ich gründeten 1983 im hessischen Leun die Firma Lefèvre Gespanntechnik. Im Mittelpunkt der Gespannumbauaktivitäten stand damals die heute als legendär geltende Honda CX 500. Eine richtungsweisende Schwinggabelkonstruktion, 15“-Räder und leistungsstarke Bremsen zählten zur Standardausstattung.
Wurden anfangs noch vorwiegend Squire-Beiwagen und EML-Rohrspeichenräder als Komponenten verwendet, folgten sehr bald ein eigenes Beiwagenmodell, der LTS I sowie selbst entwickelte und geprüfte 15“ Alu-Verbundräder. Um den ständig wachsenden Antriebsleistungen und somit auch den erreichbaren Höchstgeschwindigkeiten gerecht werden zu können, entstand 1988 die erste Achsschenkel-Vorderradführung auf Basis einer BMW K100. Aufgrund der sehr guten Erfahrungen mit dieser neuen Radführung, wurde die Technik konsequent weiterentwickelt und führte 1989 zu einem Breitreifenfahrwerk mit ausgezeichneten Fahreigenschaften. Im Jahr 1990 folgte ein sportlich gestalteter Einsitzer-Beiwagen LTS II und zwei Jahre später der geräumige Zweisitzer- LTS III.
Berufliche und gesundheitliche Umstände führten im Jahr 1999 zu einer deutlichen Reduzierung unserer Gespannbauaktivitäten. Mit dem Umbau einer BMW K1200S, einer weiterentwickelten und patentierten Achsschenkellenkung und dem sportlichen LTS II kehrte ich 2008 in die Gespannszene zurück. Da schon sehr bald die Nachfrage nach meiner neuen Technik die eigenen Produktionsmöglichkeiten überstieg, schloss ich einen Lizenzvertrag mit der Firma Ott Sidecars in Flörsheim.